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Gib dem Volk der Ungarn, Gott,
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Frohsinn, Glck und Segen,
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Schtze es in Kriegesnot
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Vor des Feindes Schlgen.
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Ihm, das lange Schmach ertrug,
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Schenke wieder Freuden,
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Denn es bte hart genug
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Schuld fr alle Zeiten.
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Fhrtest es an deiner Hand
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Einst auf die Karpaten,
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Dass ein schnes Vaterland
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Seine Enkel hatten.
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Wo der Thei, der Donau Lauf
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Wlzet seine Wogen,
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Wuchsen rpds Shne auf,
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Ward ein Volk erzogen.
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Reife hren wogten stolz
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Auf des Tieflands Feldern,
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Nektar, Tropfen reinen Golds
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Floss aus Tokajs Keltern.
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Lieest unsre Fahnen glhn
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Auf der Trken Trmen
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Und die stolze Burg von Wien
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Mtys' Heer erstrmen.
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Doch in Zorn entbranntest du
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ber unsre Snden,
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Und du schlugst mit Blitzen zu
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Und Gewitterwinden.
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Lieest die Mongolen noch
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Uns mit Pfeilen jagen,
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Auch der Trken Sklavenjoch
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Mussten wir ertragen.
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Ach, wie oft Triumphgesang
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Von den wilden Scharen
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Der Osmanen zu uns drang,
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Die geschlagen waren.
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Land, wie oft hat selbst dein Sohn
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Dich bekmpft nicht minder,
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Wurdst zum Grab der Kinder schon
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Durch die eignen Kinder.
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Der Verfolgte aber fand
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Nicht Versteck noch Frieden,
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Auch sein eignes Vaterland
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Hat ihn nur gemieden.
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Berg und Tal durchwandert er,
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Angst- und schmerzzerrissen,
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ber ihm ein Flammenmeer,
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Blutstrom ihm zu Fen.
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Manche Burg in Trmmer sank,
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Wo einst Glck geschienen,
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Todesrcheln, Trauerklang
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Fllt nun die Ruinen.
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Ach, und keine Freiheit spriet
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Aus dem Blut der Toten,
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Nur der Knechtschaft Trne fliet
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Trauerschwer zu Boden.
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Schick uns dein Erbarmen, Gott,
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Hilf den Ungarn allen,
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Rette sie vor Sturmesnot
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Auf dem Meer der Qualen.
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Uns, die lang das Unglck schlug,
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Schenke wieder Freuden,
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Denn wir bten hart genug
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Schuld fr alle Zeiten.
(Annemarie Bostroem) |